Frankfurt 15.05.2015 –– Irgendwann geht jede Niedrigzinsphase zu Ende. Wer es sich leisten kann, ein Eigenheim zu erwerben und die aktuellen Traumkonditionen nicht nutzt, könnte das in einigen Jahren bereuen.

Mieten oder kaufen? Lange Jahre drückten sich Anlageexperten um klare Antworten auf diese Frage herum. Angesichts der aktuellen Zinslage fallen klare Aussagen jedoch immer leichter: Sehr viel besser können die Konditionen kaum noch werden. Kaufen ist damit attraktiv wie nie. Nutzen Sie für den Einstieg in die Immobilienüberlegung den Eigenheim-Rechner der FMH-Finanzberatung.

Statt zum Beispiel Monat für Monat 700 Euro Kaltmiete an den Vermieter zu überweisen, könnten selbst Kunden mit wenig Eigenkapital derzeit einen Kredit über rund 190.000 Euro bedienen. Das genügt vielfach, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen – selbst wenn man die gängige Faustregel zugrunde legt, dass das Kaufobjekt nicht mehr kosten sollte als die 20 bis 25 fache Jahreskaltmiete. Auch mit dieser Prämisse könnte sich der besagte Mieter, der derzeit 700 Euro monatlich bezahlt, ein Haus oder eine Wohnung im Wert von 210.000 Euro kaufen. In diesem Fall würden bereits 20.000 Euro an Eigenkapitaleinsatz ausreichen.

Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Der Kaufpreis ist leider nicht alles. Zusätzlich zu den Kosten für Grundstück und Gebäude fallen die berühmt-berüchtigten Kaufnebenkosten an. Und die haben es in sich. Je nach Bundesland müssen Käufer für Grunderwerbsteuer, Notarkosten und die Grundbucheintragung noch einmal zwischen fünf und acht Prozent des Kaufpreises aufbringen. Mit einem Makler – er verlangt je nach Region nochmal zwischen 3,5 und sieben Prozent des Kaufpreises – wird es richtig teuer.

Realistisch rechnen

Die Nebenkosten sind auch der Grund, warum Käufer selbst in der aktuellen Niedrigzinsphase nicht vorschnell einen Kaufvertrag unterschreiben, sondern solide rechnen sollten. Nicht einmal unverbesserliche Optimisten dürfen darauf bauen, dass sie die Nebenkosten bei einem kurzfristigen Objektverkauf durch die Immobilienwertsteigerung wieder hereinholen würden.

Angehende Eigenheimbesitzer sollten daher ein paar wichtige Orientierungsgrößen kennen.

  • Erstens: Je weniger Barmittel eingesetzt werden, desto länger sollte die Zinsbindung sein. In unserem Eigenheimrechner haben wir eine Zinsbindung von 15 Jahren unterstellt. Gleichzeitig stellen wir verschiedene Berechnungsmöglichkeiten zur Auswahl, um für sich die maximale Objektgröße zu errechnen. Optimale Flexibilität erhalten Käufer, die sich die Möglichkeit zur Sondertilgung oder einer Anpassung des Tilgungssatzes offenhalten.
  • Zweitens: Die monatliche Kaltmiete dient als mögliche Belastungsgrenze für die spätere Kreditrate. Wer schon Geld für den Hauskauf zur Seite bringt – etwa, indem er einen Bausparvertrag bedient – kann zusätzlich noch die Sparrate mit einplanen. Die Nebenkosten für Heizung, Wasser, Strom etc. werden vermutlich nicht sehr viel höher ausfallen als bisher schon. Allerdings sollten Interessenten beachten, dass sie Renovierungsrücklagen bilden und bei Eigentumswohnungen zusätzliches Geld für die Hausverwaltung einplanen müssen. Faustregel: Wer alle Wohnnebenkosten mit monatlich vier Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ansetzt, ist meist auf der sicheren Seite.
  • Drittens: Banken setzen die maximale Belastung für die Finanzierung in der Regel mit 40 Prozent des monatlichen Nettofamilieneinkommens an. Wer 3.200 Euro ohne Überstunden oder Kindergeld verdient, könnte folglich 1.280 Euro monatlich für die Kreditrate (Zins plus Tilgung) ausgeben.

Ist die tragbare Rate ermittelt, müssen Interessenten nur noch entscheiden, in wie schnell sie das Darlehen tilgen möchte. Welche Kredithöhe unter diesen Vorgaben finanzierbar ist und wie hoch der Kaufpreis maximal sein darf, rechnet Ihnen der Eigenheimrechner der FMH-Finanzberatung aus. Um Planungsanfängern die Berechnung zu erleichtern, fließen aktuelle Durchschnittszinsen, je nach Verschuldungsgrad bereits in die Berechnung mit ein. Es kommen für viele Nutzer des Eigenheimrechners erstaunliche Objektgrößen dabei raus.

Vorausschauend planen

Folgende Fragen sollte trotz der schönen Zahlen jeder für sich selbst beantworten: Habe ich bereits meinen Lebensmittelpunkt gefunden oder stehen in den kommenden Jahren noch Umzüge an? Wie sieht die Familienplanung aus? Reicht der Wohnraum des Objekts auch für eine wachsende Familie? Kann ich die Kindererziehungszeit finanziell problemlos bewältigen – auch wenn womöglich ein Einkommen wegfällt? Nur wer diese Frage frühzeitig beantwortet, stellt sicher, dass der Traum vom Eigenheim nicht irgendwann zum Albtraum wird.